Drei Wörter, drei skurrile Schreibvarianten. Wenn ein Kind immer wieder Wörter falsch verschriftlicht, liegt der Verdacht nahe, dass es an einer Legasthenie, oder auch Lese-Rechtschreibstörung genannt, leidet.
Im engeren Sinne umschreibt die Lernstörung Legasthenie ausgeprägte Schwierigkeiten beim Erlernen des Lesens und /oder des Rechtschreibens, obwohl die meisten Betroffenen normal oder überdurchschnittlich begabt sind. Trotz regelmäßigen Schulbesuchs und Beherrschen der deutschen Sprache sind diese Kinder nicht in der Lage, Lesen und Rechtschreiben im selben Maße wie gleichaltrige Mitschüler zu erlernen. Es gibt Kinder, die nur Probleme in der Rechtschreibung aufweisen - eine sogenannte isolierte Rechtschreibstörung - und andere, die nur im Lesen beeinträchtigt sind. Oft sind jedoch beide Bereiche betroffen und man spricht von einer Legasthenie oder Lese-Rechtschreibstörung.
Anhaltende Misserfolge schlagen sich auf die Seele eines Kindes nieder. Bauch- und Kopfschmerzen, Schlafstörungen und Lustlosigkeit können ebenso die Folge sein, wie Selbstzweifelt, Schulangst bis hin zu Depressionen.
Legastheniker, die keine angemessene Therapie erhalten, tragen die Konsequenzen ein Leben lang, denn Lesen und Schreiben endet nicht am Schultor. Wir benötigen das Lesen und Schreiben überall in unserem Alltag: Das Lesen von amtlichen Mitteilungen oder von Gebrauchsanweisungen, das Ausfüllen von Formularen und vieles mehr.
Das Vermeiden von Schrift begleitet die Kinder, die in der Schule nicht aufgeholt haben, schließlich bis ins Erwachsenenalter. Aus Angst, Fehler zu machen, schreiben viele immer weniger. Sie wollen sich nicht blamieren und suchen deswegen Ausreden, von Ich sehe schlecht, über Ich habe die Brille vergessen, bis Ich habe so eine unleserliche Schrift. Schreiben Sie das für mich.
Wird die Legasthenie früh genug erkannt, kann ihr Verlauf deutlich positiv beeinflusst werden. Denn ein Kind mit ausgeprägten Schwierigkeiten im Lesen und/oder Schreiben profitiert von einer individuellen Förderung und kann seine Fähigkeiten oft enorm verbessern.
Anhand vorliegender Diagnosen und Gutachten sowie einer detaillierten Förderdiagnostik mit standardisierten Tests werden der genaue Leistungsstand des Kindes und Begleiterscheinungen, wie Aufmerksamkeits- und Konzentrationsschwierigkeiten erfasst. Diese Erkenntnisse bilden die Grundlage für einen individuellen und passgenauen Therapieplan, der in Fern- und Etappenziele aufgegliedert und regelmäßig dokumentiert wird.
Auf Wunsch verfasse ich auch einen pädagogischen Fachbefund für die Schule. Näheres finden Sie hier.
Die Therapie setzt grundsätzlich an den Lernvoraussetzungen des Kindes an. Das Kind wird dort abgeholt, wo es steht. Von seinen Fähigkeiten ausgehend, wird an der Wiederherstellung seines Selbstbewusstseins gearbeitet. Dies kann zu Beginn der Therapie durch den Einsatz spielerischen Materials, durch Zeichnen, Bewegungsaufgaben oder durch Konzentrationsübungen geschehen. Ziel ist es, den Leistungsdruck des Kindes zu verringern und ein motivierendes Lernklima zu schaffen.
Nach einem unverbindlichen Kennenlerngespräch vor Therapiebeginn folgt zunächst die Förderdiagnostik in einem Folgetermin. Im Anschluss daran erstelle ich den Therapieplan, den ich mit Ihnen bespreche.
Die Legasthenietherapie findet ein- bis zweimal wöchentlich als Einzeltherapie statt. Üblich ist eine Therapieeinheit von 50 Minuten Dauer. Da regelmäßiges Üben in der Legasthenietherapie unabdingbar ist, werden die Eltern angeleitet, ihr Kind zu Hause mit abgestimmten Spielen und Übungen zu unterstützen. Für den häuslichen Übungsaufwand sind in etwa 10 bis 15 Minuten täglich anzuberaumen.
Die Therapie sollte jedenfalls langfristig angelegt werden und dauert in der Regel mindestens ein Jahr. Je nach den bestehenden Problemen kann die Dauer der Therapie auch mehrere Jahre in Anspruch nehmen. Aufgrund der Vielzahl an Einflussfaktoren kann keine seriöse Auskunft über die genaue Dauer einer Therapie gegeben werden. Diese Einflussfaktoren sind
Nähere Informationen zu den Kosten einer Therapieeinheit finden Sie hier.
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Aufmerksamkeitstraining und AD(H)S
Diagnostik von Legasthenie und Dyskalkulie